franz. Literaturhistoriker und Germanist; Chefredakteur von A. Schweitzers halbjährl. Heften; Veröffentl. u. a.: "Allemagne et Allemands", "Festschrift Albert Schweitzer", "Dichter in der Gesellschaft"
* 23. August 1902 Wasselonne/Elsass
† 10. September 1980 Cannes
Wirken
Robert Minder stammte aus Wasselonne, Bas Rhin (Wasselnheim, Unter-Elsaß). Sein Vater war Kaufmann. M. besuchte das Gymnasium Jean Sturm in Straßburg und studierte dann an der Universität Straßburg und später an der Ecole Normale Supérieure und der Sorbonne in Paris Literaturwissenschaften. 1919-23 betrieb er bei Albert Schweitzer musikalische und philosophische Studien. M. schloß seine Studien mit der Doktorpromotion und dem Staatsexamen für das höhere Lehramt (Germanistik) ab.
M. schlug nach Lehrtätigkeit in Nancy dann die Laufbahn eines Universitätslehrers ein, seine Habilitationsschrift schrieb er 1936 über Ludwig Tieck. Nach Dozententätigkeit an der Universität Straßburg hatte er von 1936-39 den Lehrstuhl für Germanistik an der Universität Nancy. Nach einem Abstecher nach Grenoble von 1940-45 war er wieder Ordinarius in Nancy bis 1951. In diesem Jahr folgte er einem Ruf an die Pariser Sorbonne, 1957 bis 1974 (Emeritierung) war er schließlich Professor am Colleège de France. Er las vor allem über deutsche Sprache und deutsche Literatur- und Kulturgeschichte und war der wohl bekannteste Germanist ...